Die Zahlen des Statistischen Bundesamtes sind alarmierend: Immer mehr Rentnerinnen und Rentner in Deutschland sind auf Grundsicherung im Alter angewiesen. Ende 2023 mussten rund 690.000 Menschen über 66 Jahren mit der Sozialhilfe aufstocken, weil ihre Rente nicht ausreicht. Das ist ein Anstieg von 4,7 % im Vergleich zum Vorjahr (659.000 in 2022).
Altersarmut weiter auf dem Vormarsch
Die Ursachen für diesen Anstieg sind vielfältig. Viele Rentnerinnen und Rentner haben im Laufe ihres Lebens nicht ausreichend in die Rentenkasse eingezahlt oder mussten lange Phasen der Arbeitslosigkeit überbrücken. Insbesondere Frauen sind oft betroffen, da sie aufgrund von Kindererziehungszeiten und Teilzeitarbeit geringere Rentenansprüche haben. Die steigenden Lebenshaltungskosten verschärfen die Situation zusätzlich.
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Was ist Grundsicherung im Alter?
Die Grundsicherung im Alter ist eine Sozialleistung (SGB XII), die Menschen ab dem Renteneintrittsalter erhalten, deren Einkünfte nicht zum Leben ausreichen. Sie ist vergleichbar mit dem Bürgergeld, das Erwerbsfähige erhalten, und soll sicherstellen, dass auch Rentnerinnen und Rentner ein Existenzminimum haben. Die Höhe der Grundsicherung im Alter ähnelt dabei den Bedarfssätzen des Bürgergeldes und deckt Grundbedürfnisse wie Wohnen, Ernährung und Kleidung ab.
Bürgergeld: Rentner und Erwerbsgeminderte benachteiligt
Fakten und Zahlen im Überblick
Ende 2023 erhielten insgesamt mehr als 690.000 Menschen in Deutschland Grundsicherung im Alter. Diese Zahlen zeigen deutlich, dass Altersarmut in Deutschland längst kein Randphänomen mehr ist, sondern eine wachsende gesellschaftliche Herausforderung darstellt. Besonders in Großstädten, wo die Mietpreise stark gestiegen sind, ist die Situation prekär.
Die menschlichen Schicksale hinter den Zahlen
Hinter den nüchternen Statistiken verbergen sich zahllose persönliche Schicksale. Rentnerinnen und Rentner, die ihr Leben lang gearbeitet haben und nun im Alter nicht wissen, wie sie ihre Miete bezahlen oder den Einkauf finanzieren sollen. Die Geschichten von Armut und sozialer Isolation sind zahlreich und zeigen die dringende Notwendigkeit, das Rentensystem zu überdenken und anzupassen.
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Die Auswirkungen auf den Alltag
Viele Rentnerinnen und Rentner müssen jeden Cent zweimal umdrehen. Die Angst vor unerwarteten Ausgaben ist groß, und selbst kleine Extras wie ein Theaterbesuch oder ein gemeinsames Essen im Café werden zum Luxus. Die soziale Isolation, die damit einhergeht, ist ein weiteres gravierendes Problem. Ohne ausreichende finanzielle Mittel ziehen sich viele ältere Menschen immer mehr zurück, was negative Folgen für ihre psychische Gesundheit hat.
Quelle: Statistisches Bundesamt
Titelbild: Viktor Kintop / shutterstock