Viele ältere Menschen in Deutschland sind auf die Unterstützung der Tafeln angewiesen. Laut Pressemitteilung der Tafel Deutschland vom 3. Juli 2025 liegt der Anteil der Rentner unter den Kunden bei 18 Prozent – fast jeder Fünfte. 2023 lag dieser Anteil noch bei rund 24 Prozent. Der aktuelle, niedrigere Wert ändert nichts daran, dass Altersarmut für viele Senioren ein ernstes Problem bleibt.
Tafel-Zahlen 2025
In den vergangenen zehn Jahren ist die Zahl der Tafelnutzer deutlich gestiegen. 2023 erreichten die Ausgabestellen mit knapp zwei Millionen Menschen einen Höchststand. Der Verband spricht nun von rund 1,5 Millionen regelmäßigen Kunden. Darunter etwa 270.000 Rentner. Zwar ist das weniger als vor zwei Jahren, doch die strukturellen Ursachen der Altersarmut bestehen.
30 Jahre Arbeit und doch nur Rente auf Bürgergeld-Niveau
„Seit 2021 sind die Lebensmittelpreise um 30 Prozent gestiegen. Die Einkommen, Renten und Sozialleistungen wurden hingegen nur geringfügig angepasst. Für Menschen mit wenig Geld hat sich die Situation dramatisch verschärft“, so der Vorsitzende von Tafel Deutschland, Andreas Steppuhn.
Belastung für die Tafeln
Die hohe Nachfrage stellt die Tafeln vor große Herausforderungen. In vielen Städten reichen die Lebensmittelspenden nicht mehr für alle Bedürftigen, Helfer berichten von langen Schlangen und Wartezeiten. Fast ein Drittel der Tafeln nimmt keine neuen Kunden mehr auf – teils wegen Aufnahmestopps oder Wartelisten. Zudem geben 67 Prozent an, dass die geretteten Lebensmittel nicht ausreichen, 45 Prozent nennen die hohe Kundenzahl als besondere Herausforderung, und 30 Prozent beklagen einen Mangel an Ehrenamtlichen.
Jeder fünfte Kunde ist über 65
Ob 24 Prozent (2023) oder 18 Prozent (2025): Klar ist, Rentner sind bei den Tafeln längst keine Randgruppe mehr. Rund jeder Fünfte ist im Ruhestand. Ohne zusätzlichen sozialen Rückhalt bleibt das eine prekäre Lage – darauf verweisen sowohl die Verbandszahlen als auch die Erfahrungen vor Ort.
Wenn die Rente nicht reicht
Für viele ältere Menschen bleibt die Tafel nicht die einzige Anlaufstelle. Wer mit seiner Rente unter dem sozialrechtlichen Existenzminimum liegt – also Regelsatz plus angemessene Wohnkosten nicht decken kann – hat Anspruch auf Grundsicherung im Alter. Die Rente wird dann mit Sozialhilfe-Leistungen auf das Existenzminimum (Bürgergeld-Niveau) aufgestockt. Immer mehr Senioren sind darauf angewiesen: Laut den jüngsten Statistiken beziehen inzwischen über 740.000 Rentner Grundsicherung im Alter.
Trotz Rentenerhöhung: Nullrunde für 740.000 Rentner
Liegt die Rente knapp über dem Existenzminimum, reicht sie aber wegen hoher Wohnkosten dennoch nicht, kommt Wohngeld in Betracht – ein Zuschuss zu Miete oder Eigenheimkosten. Wie wichtig dieser Zuschuss für Ältere ist, zeigt die Verteilung: Rund die Hälfte aller Wohngeldhaushalte besteht aus Rentnerhaushalten.
Etwas anders liegt der Fall, wenn die Rente zwar knapp über dem Existenzminimum liegt, aber dennoch nicht reicht, um die steigenden Wohnkosten zu stemmen. In solchen Fällen kommt das Wohngeld in Betracht – ein Zuschuss zu Miete oder Eigenheimkosten. Wie wichtig dieser Zuschuss für Ältere ist, zeigt die Verteilung: Rund die Hälfte aller Wohngeldhaushalte besteht aus Rentnerhaushalten.


