Zum Inhalt springen

Schufa-Score soll ab März 2026 deutlich transparenter werden

Kreditreport mit Score

Der Schufa-Score entscheidet über Kredite, Handyverträge oder Energieanbieter – doch wie dieser Wert entsteht, bleibt für viele Menschen ein Rätsel. Genau das ändert sich ab Ende März 2026. Die Auskunftei kündigt an, ihre Bewertung grundlegend umzubauen und für Verbraucher erstmals vollständig nachvollziehbar zu machen. Der bislang verschlossene Score soll damit zum offenen System werden, das jeder kostenlos einsehen kann.

Ende der Blackbox

Die Schufa reagiert mit der Reform auf jahrelange Kritik. Verbraucherschützer und Beratungsstellen bemängelten regelmäßig, dass Millionen Entscheidungen von einer Zahl abhängen, deren Entstehung kaum einer versteht. Künftig wird ein vereinfachtes Modell gelten, das nicht länger aus hunderten Datenpunkten besteht, sondern aus nur noch zwölf klar benannten Kriterien. Diese sollen logisch aufgebaut sein und sich auch für Laien nachvollziehen lassen.

Negativer Schufa-Eintrag: Sofortige Löschung nach Zahlung erzwingen

Gleichzeitig führt die Schufa einen neuen digitalen Zugang ein. Über einen eigenen Account können Nutzer ihren persönlichen Score kostenlos abrufen und sehen, wie der Wert zustande kommt. Die Auskunftei betont, dass damit nicht nur mehr Transparenz, sondern auch mehr Fairness erreicht werden soll.

Was ab März 2026 konkret passiert

Die Einführung des neuen Systems ist für Ende März 2026 geplant. Dann werden zwei große Änderungen wirksam:

  • Der vereinfachte Score mit zwölf Kriterien startet offiziell.
  • Der kostenlose digitale Zugang zur individuellen Bewertung wird freigeschaltet.

Der bisherige Score wird nicht sofort verschwinden. Banken und Unternehmen sollen den Umstieg schrittweise vollziehen. In der Übergangsphase kann es vorkommen, dass unterschiedliche Varianten parallel genutzt werden.

Die Punkteskala wird laut den bisherigen Informationen von 100 bis 999 Punkten reichen. Je höher der Wert, desto besser die Bonität. Die genaue Berechnung soll vollständig offengelegt werden, sodass jeder sehen kann, welches Verhalten welche Auswirkung hat.

Tabelle der wichtigsten Änderungen

ZeitraumÄnderung
bis Ende 1. Quartal 2026Einführung des neuen, vereinfachten Schufa-Scores
ab Ende März 2026Kostenloser digitaler Zugriff auf den persönlichen Score
ab 2026Umstellung auf nur zwölf zentrale Score-Kriterien
laufend ab 2026Schrittweiser Übergang der Banken auf das neue Bewertungsmodell

Die Angaben beruhen auf aktuellen Berichten und Schufa-Informationen. Änderungen bis zum Start sind möglich.

Was sich für Bürgergeld-Empfänger ändert

Für Menschen mit Bürgergeld kann die Reform spürbare Vorteile bringen. Wer auf günstige Verträge oder Ratenangebote angewiesen ist, steht oft vor verschlossenen Türen, sobald die Schufa einen niedrigen Wert ausgibt. Häufig stecken hinter solchen Bewertungen veraltete Daten, kleine Zahlungsstörungen oder Missverständnisse.

Mit der neuen Transparenz wird es leichter:

  • Fehler lassen sich schneller erkennen und korrigieren.
  • Beratungsstellen können gezielter helfen, weil die Berechnung offenliegt.
  • Betroffene sehen erstmals klar, welche finanziellen Entscheidungen ihren Score wirklich verbessern oder verschlechtern.

Gerade in schwierigen Lebenslagen ist das hilfreich. Viele Bürgergeld-Empfänger berichten, dass ein schlechter Score zum Alltag gehört, weil vorherige Schulden oder Mahnverfahren lange nachwirken. Die Schufa-Reform ändert zwar nichts an den gesetzlichen Speicherfristen, aber die Betroffenen gewinnen mehr Kontrolle über ihre Daten.

Zugang bleibt digital – und nicht für alle problemlos

Der kostenlose Einblick ist an einen neuen Online-Account gebunden. Für die Registrierung plant die Schufa eine Identitätsprüfung, unter anderem über die Online-Ausweisfunktion. Das soll Missbrauch verhindern, bedeutet aber auch: Ohne Smartphone, Internet und ein gewisses Maß an digitaler Erfahrung ist der Zugang schwierig.

Für Menschen, die damit Probleme haben, bleibt die Frage offen, wie niedrigschwellig die Schufa künftig auch analoge Wege offenhält. Die kostenlose digitale Auskunft ersetzt voraussichtlich nicht die gesetzlich verankerte schriftliche Datenkopie, aber sie wird zum zentralen Zugangspunkt für die Score-Informationen.

Auswirkungen auf Banken und Handel

Banken und Unternehmen werden den neuen Score ab 2026 schrittweise in ihre Entscheidungen einbauen. Die Branche erhofft sich klare Vorteile: Wo Kunden bisher nur schwer verstehen konnten, warum ein Kredit teurer wird oder abgelehnt wurde, soll die neue Transparenz das Vertrauen erhöhen.

Gleichzeitig warnen Experten davor, dass ein „offener Score“ Menschen auch dazu verleiten könnte, riskante Finanzentscheidungen zu treffen, nur um ihren Wert zu steigern. Die Schufa selbst betont, dass die zwölf Kriterien so gewählt sind, dass kurzfristige Manipulationen nicht möglich sein sollen.

Mehr Einblick – aber die Macht bleibt

So weitreichend die Reform klingt: Die Schufa bleibt weiterhin ein mächtiger Akteur im Hintergrund. Banken, Energieanbieter und viele weitere Unternehmen werden auch künftig auf ihre Daten zugreifen. Ein einzelner falscher Eintrag kann wie bisher große Folgen haben.

Neu ist lediglich, dass Betroffene besser nachvollziehen können, warum ihr Score so ist wie er ist – und dass sie die Möglichkeit erhalten, ihn mit klaren Informationen im Blick zu behalten. Ob die Reform am Ende für mehr Fairness sorgt, hängt stark von der Umsetzung ab: Wie transparent die Kriterien wirklich beschrieben werden, wie gut der digitale Zugang funktioniert und wie konsequent die Schufa ihre Datenqualität verbessert.