Studentin - Bürgergeld gestrichen

  • Hallo,

    ich habe gerade einen Bescheid vom Jobcenter erhalten, dass mir das Bürgergeld zum Juni gestrichen wird. Ich bin dann nicht mal mehr krankenversichert. Begründung - ich hätte als Studentin Anspruch auf Bafög. Obwohl ich kein Bafög erhalte. Ich habe mich belesen und es scheint neuerdings tatsächlich so zu sein, das man keinen Anspruch auf Bafög hat, wenn man studiert, weil man theoretisch nach Bafög förderfähig ist. Das ich real aber kein Bafög erhalte, ist völlig irrelevant.

    Ich hatte einen schweren Unfall und habe deswegen die Förderhöchstdauer für überschritten. Es geht mir auch jetzt nicht gut, aber ich möchte unbedingt mein Studium abschließen. Das war im letzten Jahr eigentlich auch so mit dem Jobcenter geklärt und sie waren einverstanden - nur jetzt plötzlich nicht mehr. Und nun weiß ich gar nicht, was ich machen soll. Wie soll ich denn innerhalb von nur vier Wochen einen Job finden? Zumal ich gerade die Dinge, die man schnell findet - kellnern, Regale einräumen oder sowas - aus gesundheitlichen Gründen nicht machen kann. Und Vollzeit arbeiten geht ja sowieso nicht, da ich studiere.

    Ich habe ja nicht mal Anspruch auf Wohngeld, weil ich studiere?! Da gilt dann die gleiche Begründung - theoretisch nach Bafög förderfähig. Ich bin völlig entsetzt. Würde ich mein Studium abbrechen und mich somit nicht um eine bessere Ausbildung und Qualifikation bemühen - DANN würde ich Bürgergeld bekommen. Das ist doch lächerlich...

    Gibt es da irgendwelche Möglichkeiten, dass ich nicht wenigstens bis ich eine geeignete Teilzeitstelle finde, noch Unterstützung bekommen kann? Ich bin völlig verzweifelt dass ich nicht mal mehr krankenversichert sein werde. Ich bin chronisch krank - wie stellen die sich meine vielen Arztbesuche und Rezepte für Medikamente vor, ohne Krankenversicherung?!

    Wie kann ich jetzt am besten Vorgehen? Gibt es eine Möglichkeit, dass wenigstens meine Krankenversicherungsbeiträge vorübergehend übernommen werden!?

  • Du bist vom Leistungsbezug ausgeschlossen und hattest wohl bisher einfach Glück. Falls eine Härte vorliegt, kann nach § 27 SGB II ein Darlehen gewährt werden. Aber kann man nicht bei solchen Umständen auch Bafög über die Förderhöchstdauer hinweg bekommen? Und die Coronazeit fällt doch wahrscheinlich auch in den Zeitraum des Studiums mit rein, wo es doch auch Sonderregelungen gab? Mir war so. Wie lange studierst du denn schon und wie lange brauchst du noch? Hast du bereits eine abgeschlossene Ausbildung? Wenn ja: was?

  • Richtig, in der Coronazeit wurde ich als Sonderregelung weiter durch Bafög gefördert - war aber aufgrund meines Unfalls nicht in der Lage, in dieser Zeit zuende zu studieren. Ich musste erst wieder laufen lernen, mein Gehirn trainieren wieder zu funktionieren und mit meiner schweren Depression klar kommen. Hab vor dem Studium eine Ausbildung abgeschlossen, richtig. Frage ist eben, ob nicht zumindest meine Krankenversicherung übernommen werden kann, bis ich einen Job finde?

  • Nicht mal als Härtefall? Für einen Monat, bis ich was finde? Chronisch krank und keine Krankenversicherung... Weiß einfach nicht wie das gehen soll. Kann ich woanders hin außer dem Jobcenter?

    Brauche noch zwei Semester. Komme aus dem Medienbereich.

  • Stell doch den Antrag auf ein Darlehen nach § 27 SGB II. Bei nur noch zwei Semestern hast du vielleicht Glück. Kommt aber sicherlich auch darauf an, wie verwertbar deine Ausbildung ist und wir es mit möglicher familiärer Hilfe aussieht.

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