Trotz Krankschreibung Minijob oder Ehrenamt

  • Hallo,

    ich bin seit über 6 Jahren krankgeschrieben (psychische Probleme). Jetzt habe ich einen neuen Psychologen bekommen und der meinte ich sollte mich mal umschauen wegen einem Minijob oder etwas ehrenamtliches, damit ich mal "unter die Leute" komme. Mein Sachbearbeiter wiederrum schrieb mir, er bräuchte weiterhin Krankmeldungen, da bei mir eine eingeschränkte Erwerbsfähigkeit vorliegt. Ich weiss das beides nicht geht. Was kann ich jetzt unternehmen, das ich beide zufriedenstellen kann. Bin in der Zwickmühle. Vielleicht hat jemand das selbe erlebt oder kann mir einen Ratgeben. Dafür sage ich vorab schonmal danke:)

  • Vorab: kein Arbeitnehmer würde von einem Arzt 6 Jahr krank geschrieben werden. Die Krankschreibung orientiert sich immer an dem, was der Erkrankte arbeitet. Es wird ja attestiert, dass er das gerade nicht erfüllen kann. Für Arbeitslose bedeutet eine Krankschreibung im Prinzip, dass sie im Moment gar nicht in der Lage sind, irgendeinen Job auszuüben, d. h. die Kriterien, um als Alo krank geschrieben zu werden, sind weit höher als bei einem Beschäftigten mit einem konkreten Beschäftigungsauftrag.

    Da jetzt einen Job aufzunehmen beißt sich mit dem Attest, dass du eigentlich nichts kannst. Ein Angestellter/Arbeiter wäre nach 6 Jahren wahrscheinlich schon im Rentenbezug oder aber aufgrund Ablehnung der DRV, dass keine Erwerbsunfähigkeit vorliegt, doch wieder im Job.

    Wenn das Gutachten des Ärztlichen Dienstes bei dir auch eine Erwerbsfähigkeit sieht, wenn auch nur eingeschränkt, hakt es mit der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung des Arztes, denn das beißt sich. Das normale Vorgehen des JC hätte eigentlich sein müssen, den MD der Krankenkasse zur Beurteilung der Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung einzuschalten, ob diese überhaupt den Kriterien für die Krankschreibung Arbeitsloser entspricht.

    Tja, was machen? Rede mit deinem Arbeitsvermittler darüber. Soweit das Gutachten Erwerbsfähigkeit in vermindertem Umfang festgestellt hat, ist dir auch ohne Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung sowieso nicht jeder Job zumutbar. Einigt euch, in welche Richtung du suchen sollst und in welchem Umfang. Dann bedarf es wahrscheinlich auch keines Krankenscheins mehr.

  • Erstmal vielen Dank für die Antwort. Also ich war vor 1,5 Jahren beim MD vom JC aus. Laut dem Gutachten kann ich eigentlich nur stehen, sitzen, hören und sehen. :) Aufgrund der Vielzahl der Punkte, was ich nicht mehr machen kann, sagte mein Sachbearbeiter, er wüsste garnicht wo er mich noch hinvermitteln soll. Darum auch die fortlaufenden Krankmeldungen. Auch habe ich bereits dreimal einen Rentenantrag gestellt, der, wen wundert es, jedesmal abgelehnt wurde. Ist es dann nicht möglich zum Sozialamt zu wechseln. Könnte ich damit nicht das Problem lösen? Ich habe gelesen, wer länger als 6 Monate krankgeschrieben ist praktisch für das JC arbeitsunfähig und würde dann zum Sozialamt weiter geleitet werden. Aber im Internet steht ja so einiges. Also ich werde mal sehen was mein Sachbearbeiter dazu meint.

  • Die 6 Monate müssen aber von vornherein prognostiziert werden und daran scheitert es. Außerdem sind das JC und das Sozialamt an die Feststellung der DRV gebunden. Hat man dort gleich abgelehnt, weil du die Versicherungszeiten nicht erfüllst oder hat man ein Gutachten eingeholt und abgelehnt, weil du aus deren Sicht nicht erwerbsgemindert bist?

    Letztendlich solltest du trotzdem das Ganze individuell mit deinem Vermittler abstimmen.

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