Eine aussichtslose Situation - Umzug notwendig - ALG II

  • Hallo liebe Forenmitglieder,

    kurz zu meiner Geschichte.

    Ursprünglich komme ich aus der Informatik, habe dort mehr als 10 Jahre gearbeitet. Irgendwann hat mir der Job nicht mehr das gegeben was ich wollte, habe daher vor 6 Jahren umgeschult zur Fachkraft für Schutz und Sicherheit. Nachdem ich 3 Jahre in der Branche gearbeitet habe, kam es zu einem für mich alles verändernden Vorfall.

    Meine Diagnose lautet seit diesem Tag Post traumatische belastungs Störung. Kurz vier Worte die, die Welt für mich bedeuten.

    Ich habe seitdem Tag vieles verloren, meine 5 jährige Beziehung, Kontakt zu unzähligen Freunden, ja sogar zur eigenen Familie.

    Nun sitze ich seit diesem Vorfall in einer 1 Zimmer Wohnung in einer Großstadt und leide immer noch unter den entsprechenden Folgen. Ich bin zwar in Therapie, und bekomme auch irgendwie ein wenig Hilfe aber der Prozess wird noch ein sehr langer sein. Wie ich gelernt habe, werde ich den Vorfall wohl nie vergessen könnnen - maximal wird mir der Weg zum Umgang mit der Situation beigebracht.

    Als wäre mein damaliges Fiasko nicht schon schlimm genug gewesen, bin ich auch noch von voll Berufstätig auf Arbeitslosengeld und von dort auf ALGII gefallen. Unfassbar schlimm und Menschenunwürdig. Trotzdem bin ich Dankbar das es ein solches Sicherungsnetz in Deutschland gibt.

    In meiner Zeit als Informatiker war ich schon immer wieder zum Urlaub machen in den Bergen xxxxx unterwegs. Mir ist damals schon aufgefallen das mir die nähe zu den Bergen viel Kraft und klarere Gedanken gibt. Nun durfte ich vor ein paar Tagen, seit dem Vorfall, mit meinem einzigen und besten Freund ein paar Tage in den Bergen verbringen.

    Wie ich an mir selbst gemerkt hatte, konnte ich dort das erste mal wieder Kraft schöpfen und es ging mir deutlich besser wie hier in der Großstadt.

    Nun gab es für mich keine Zweifel mehr, das wenn ich mich selbst befreien will, ein Umzug für mich von nöten ist.

    Konkret nun zu meinen Fragen, habe ich irgendeine Möglichkeit Umziehen zu können? Ich bräuchte aber hierfür 3 Dinge

    1. Ein Auto, denn die öffentliche Anbindung ist eine Katastrophe

    2. Eine Wohnung die übernommen werden kann und wo auch die Kaution getragen wird

    3. Ein Umzugsunternehmen welches meine paar Sachen dort herunterbringt?


    Ist das überhaupt irgendwie Möglich? Nicht falsch verstehen, ich will keinen einzigen Cent von den Ämtern umsonst, denn ich will es zurückzahlen.

    Meine Bank suggerierte mir dass ich mit den aktuellen Einkünften keinen Kredit bekommen kann. Ich brauche ca. 4500 Euro für alles zusammen, und will es mit 100 Euro pro Monat zurückzahlen.

    Ich spare lieber am Essen als das ich noch einen Tag länger in dieser unerträglichen Situation stecken bleiben muss. Manchmal habe ich schon Angst überhaupt noch die Kraft herzubringen an meinen Zielen festhalten zu können, daher ist der "Notausstieg" für mich wirklich wichtig.

    Ich hoffe ihr könnt das einigermaßen verstehen und mir Helfen.

    Ganz liebe Grüße an euch alle, passt auf euch auf.:|

  • Wenn dein Therapeut dieses Umzug befürwortet, würden die Umzugskosten genehmigt werden. Dann bräuchtest du "in den Bergen" allerdings noch eine angemessene Wohnung.

    Liegen diese Voraussetzungen nicht vor, gibt es kein Geld als Jobcenter. Ein Darlehen scheidet von grundsätzlich aus, weil diese Leistung nur als Zuschuss oder gar nicht bewilligt werden kann.


    Ein Auto scheidet als Zuschuss oder Darlehen aus. Das ist dein Privatvergnügen. Die Anschaffung eines Autos kann allenfalls mit Jobzusage erfolgen, wenn die Arbeit nicht mit dem ÖPNV in zumutbarer Zeit erreicht werden kann.

  • habe ich irgendeine Möglichkeit Umziehen zu können?

    Hallo,

    Ja, die Möglichkeit gibt es. Besprich die Urlaubs-Erfahrung mit deinem Therapeuten. Frag ihn, ob er den Umzug aus seiner Sicht auch befürworten würde. Dazu könnte er ein entsprechendes Attest erstellen, vllt. kann dein behandelnder Arzt/Hausarzt auch aus ärztlicher Sicht solch eine Ortsveränderung befürworten.

    Du brauchst zunächst auch ein angemessenes Mietangebot in dem Ort/LK deiner Wahl. Musst also selbst oder evtl. mit dem Freund einen Vermieter finden, der dir dort eine Wohnung anbietet.

    Vielleicht ist es nicht notwendig, genau in diesen weltabgeschiedenen Ort deines Urlaubs zu ziehen. Es gibt auch in den Bergen Orte mit ÖPNV .

    Frage:

    Wie kommst du auf 4500,- als Aufwendungen für den Umzug?

  • Hallo Ameise,

    nun die 4500 sind angedacht für ein kleines Auto, die Umzugsfirma und die Kaution. Das mit dem Therapeuten ist eine gute Idee, ich werde darüber sprechen. Ja ein Mietobjekt zu finden aus der "ferne" ist bestimmt nicht einfach aber sicherlich der einzige Weg. Es sei denn ich könnte einen Makler engagieren, wobei das wohl von niemanden bezahlt wird. Das gesamte Geld möchte ich natürlich auch zurückzahlen. Habt ihr Erfahrungswerte Banken oder privat Krediten? Mir wäre es egal wie, Hauptsache weg. Das mit den öffentlichen wäre normalerweise Möglich aber ich komme mit großen Menschenmengen nicht mehr klar.

    Viele Grüße

  • Das mit dem Auto wird nichts, so wie du das willst.

    Die Umzugskosten sind als Zuschuss zu gewähren, wenn eine angemessene Unterkunft angemietet werden kann und wenn auch der Umzug als *erforderlich aus sozialhilferechtlicher Sicht* anerkannt wird.

    Da ist nichts mit Zurückzahlen.

    Eine Mietkaution wird in aller Regel als Darlehen gewährt.

    Du wirst keinen Kredit von einer Bank bekommen. Einen Makler wird das JC dir aus gegenwärtiger Sicht nicht bezahlen.

    Wo würden große Menschenmengen sein? Im ÖPNV?

    Meine Idee wäre, das *Projekt* von 2 Seiten anzugehen.

    Beginne mit dem Therapeuten und frage auch deinen Freund, mit dem du dort in den Bergen warst.

    Vielleicht hat er eine hilfreiche Idee?

  • Wie wäre es wenn du als Kompromiss. um weg aus der Innenstadt zu kommen, erstmal in einen ruhigeren Ortsteil oder einen Vorort ziehst?

    Weil mit dem Verziehen "in die Berge" kommen ja auch neue Schwierigkeiten hinzu, wie die Notwendigkeit überall mit dem Auto hinfahren zu müssen und wenn du mal wieder arbeiten solltest, dann auch das Pendeln.

  • Wie wäre es wenn du als Kompromiss. um weg aus der Innenstadt zu kommen, erstmal in einen ruhigeren Ortsteil oder einen Vorort ziehst?

    Weil mit dem Verziehen "in die Berge" kommen ja auch neue Schwierigkeiten hinzu, wie die Notwendigkeit überall mit dem Auto hinfahren zu müssen und wenn du mal wieder arbeiten solltest, dann auch das Pendeln.

    Soweit richtig, nur müsste ich hier nun Aufgliedern warum was wieso ist, wie es ist. Allerdings mag ich hier meine Geschichte nicht weiter und vor allem tiefer kund tun. Mir geht es nur darum zu Wissen was für Möglichkeiten ich habe. Das Arbeiten, sowie das spätere eventuelle Pendeln sind in meiner Situation kein Problem. Ich bin früher auch gependelt, allerdings habe ich erst mal noch ein paar Jahre mit mir selbst zu tun bevor ich mir um so etwas Gedanken machen muss. Habe mich allerdings auch schon über Job Möglichkeiten Informiert, das sieht gut aus. Sicherheit wird wohl überall auf der Welt gebraucht, auch in den Bergen. Aber lieb das du mich daran erinnerst. Jeder Gedanke hilft mir.

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