ALG II-Kürzung angedroht, da Vorstellungsgespräch wegen Streik von Bussen nicht erreicht werden konnte.

  • Hallo,

    hatte heute einen Termin bei meinem Arbeitsvermittler. Nun hat er mir eine Kürzung angedroht, da ich im letzten Monat ein Vorstellungsgespräch nicht wahrnehmen konnte.

    Ich habe keinen Führerschein und auch vor Ort keine Kontakte, die mir helfen könnten. (Außerdem Schwierigkeiten andere/fremde Leute, die nicht meine Familie sind, um Hilfe zu bitten, insbesondere mündlich; schriftlich geht, nur müsste ich da ja Kontaktdaten von jemandem haben) Da bin ich dann doch zu zurückhaltend und schüchtern. Facebook und so habe ich ebenfalls nicht, da man dort seinen echten Namen angegeben soll, was ich nicht will. Familie wohnt 100 km weg, und außerdem hat in meiner Familie auch keiner einen Führerschein)

    Nun ja, letzten Monat (20. März) wurden ja die Busse bestreikt. Somit wäre ich nicht zum Vorstellungsgespräch gekommen. Fußweg vom nächsten Bahnhof aus wären 1:35 (laut bekanntem Routenplaner im Netz) für eine einzelne Strecke gewesen, zusätzlich noch 15 Minuten von mir zum nächsten Bahnhof im Wohnort.

    Als ich vom Streik des ÖPNVs erfuhr, habe ich mich auch beim (möglichen) Arbeitgeber um einen Ersatztermin erkundigt. Aussage des Ansprechpartners dort: "Ne, gibts nicht. Zur Arbeit müssten sie ja auch kommen". Ich weiß, aber wenn ich eine Arbeit in einer anderen Stadt hätte, würde ich schauen, dass ich dort hinziehe. So bis 45 Minuten wäre ich wohl gelaufen, aber irgendwann ist man auch sehr geschafft, bei längere Strecke könnte man sich dann eh nicht mehr auf ein wichtiges Gespräch konzentrieren und wenn man eh schon immer nervös und leicht schüchtern/zurückhaltend ist, ist ein Vorstellungsgespräch eh schon eine besondere Herausforderung.

    Der Arbeitsvermittler hat beim Arbeitgeber auch nochmal angerufen, doch dort will sich niemand an das Telefonat mit mir erinnern. So glaubt er nun, ich hätte keine Lust dazu. (Nun, stimmt sicherlich nicht. Ich hatte fast jeden Monat noch 2-3 Gespräche in den letzten 1 1/2 Jahren.)

    Ich hab bislang noch nichts schriftlich. Aber wie sollte ich reagieren, falls die Androhung wahr gemacht wird?
    Gibt es Regeln/Richtlinien dazu, wie lange man zu Fuß für ein Vorstellungsgespräch, das vielleicht gerade mal 30 Minuten bis 1 Stunde geht, gehen muss, um keine Sanktionen zu erhalten?
    Welche Alternativen hätte ich gehabt unter den Beschriebenen Voraussetzungen, die ggf. noch für einen ALGII-Empfänge zumutbar sind?


    (PS: Falls es ein Unterschied macht bzw. evtl. von Interesse ist: Ich hatte mir die Stelle zunächst selbst rausgesucht und abgeschickt, 2 oder 3 Tage später kam genau für die Stelle ein Vermittlungsvorschlag vom Jobcenter -> (daraufhin gleich zurückgeschrieben, dass ich mich auf die Stelle bereits zuvor beworben habe)

    Gruß

    martin

    (PS: Ich weiß Es gibt ja Plattformen zu Mitfahrgelegenheiten, aber da muss man ja auch den realen Namen (Vor- und Nachnamen) angeben, was ich im Internet aber nicht will - und Falschangaben ebenfalls nicht, ebenfalls hab ich auch keine Kreditkarte oder ähnliches. Zumindest habe ich noch keine gefunden, wo man direkt so (ohne Registerung) schriftlich Kontakt aufnehmen kann. (Wie gesagt, mündlich irgendwo anzurufen, kostet große Überwindung - bis dahin könnte die Fahrt ggf. schon vergeben sein, sofern man für den Ort überhaupt ein Fahrtangebot finden würde).

    Einmal editiert, zuletzt von martin15 (12. April 2018 um 23:11)

  • Mach dir erstmal keine Gedanken. Wenn eine Anhörung kommt kannst du das mit dem Streik ja schreiben. Ein Streik dürfte auch ein ausreichender Grund sein, dass du den Termin nicht wahrgenommen hast, wenn der Fußweg 1,5h beträgt.

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