Beiträge von Donnerstein

    Hallo Philipp, hallo Hoppel.
    Vielen lieben Dank für Eure ersten ausführlichen Informationen.

    @'Philipp
    Eigentlich wollte ich mir nach 33 Jahren eine kurze Auszeit nehmen und mich während dieser Zeit ganz in Ruhe
    nach einem neuen Job umsehen.
    Was ich dann verdienen werde ist eigentlich egal, weil ich sowieso nur 1100€ für mich behalten darf (Unterhalt Kinder)
    Denn zur Zeit habe ich genau nur diese Summer zur Verfügung und davon bezahle ich meine Wohnung, Strom, Auto und Lebensunterhalt.
    Im Prinzip habe ich auch nicht mehr als ein HartzIV Empfänger zur Verfügung, nur gehe ich für dieses Geld 220 Stunden im Monat arbeiten.

    Die Wohnung kostet 360,00 Euro Kalt und 150 EUR NK incl. Heizung und Wasser.
    Übernimmt das JC nur max. 400€ gesamt? Ich dachte bis 400€ Kaltmiete. Da wäre meine mit 360€ nämlich noch im Rahmen, trotz 72 qm.

    Der Laden wird natürlich verkauft. Allerdings muss ich noch offene Rechnungen begleichen, einen Abschluss vom Steuerberater machen
    und der verleibende Rest muss noch versteuert werden. Da bleibt nicht mehr so viel über.

    Meine Versicherungen wollte ich vorerst Beitragsfrei stellen. Man kann doch nach 27 Jahren nicht sofort alles aufkündigen,
    nur weil man mal für eine gewissen Zeit keinen Job hat.
    Der Staat sagt zu den Selbständigen, kümmert euch um eure Altersvorsorge und dann muss man diese wieder beenden,
    nur damit nichts gezahlt werden muss.
    Man müsste doch wenigsten eine Art "Schonfrist" bekommen in der man sich in Ruhe um einen anderen Job kümmern kann.
    Will ja nicht den Rest meines Lebens auf der Couch liegen und nichts mehr machen.

    Wird der Beitrag der privaten Krankenversicherung denn übernommen, oder muss ich in die Gesetzliche zurück?

    Meine Kinder wollen und werden nicht im Laden arbeiten.

    Gesundheitlich kann ich von meiner Krankenkasse keine finanzielle Unterstützung erwarten. Ich habe keine Krankentagegeld Versicherung.
    Ich musste nach der Scheidung alles bis zum Basistarif abspecken, damit Geld für Unterhalt übrig bleibt.
    Meine Bu tritt erst ab 51% in Kraft. Eine operierte Schulter ist noch kein Grund das die mich Berufsunfähig schreiben.
    Ich würde eh nur 1000€ bekommen. Auch nicht mehr als HartzIV.

    Hallo liebe Forumleser,
    ich bräuchte mal ein paar Infos zu dem Thema HartzIV.

    Zu meiner Person.
    Ich bin M 49, geschieden, 3 Kinder (11, 13 und 17) und bin seit 27 Jahren Selbständig mit einem kleinen Kiosk, der 365 Tage im Jahr täglich 12 Stunden geöffnet ist.
    Zur Zeit beschäftige ich noch 3 Aushilfen. Mit der Einführung des Mindestlohns 2015 begann das ganze Drama.
    Pro Jahr fallen nun zusätzlich knapp 8500 EUR mehr an Lohnkosten und Beiträgen für die Knappschaft an, bei gleichbleibender Stundenzahl.
    Um diese Summe irgendwie zu senken, gehe ich noch mehr Stunden arbeiten als früher (Monat ca. 220 Stunden), plus Wareneinkauf.
    Urlaub mache ich 2 Wochen im Jahr.

    Nun überlege ich das Geschäft endgültig aufzugeben. Nicht weil ich Pleite bin, sondern weil die Kosten von Jahr zu Jahr immer mehr werden
    und der Gewinn immer weniger.
    Preise erhöhen um den Gewinn zu erhöhen geht nicht, weil die meiste Ware preisgebunden ist. (Tabakwaren, Zeitschriften, Eis)
    Außerdem sind noch weitere Mitbewerber in der Nähe und da muss man die Preise anpassen.
    Arbeiten zu gehen um nur noch die Aushilfen und die anderen zusätzliche Kosten (Gewerbesteuer, IHK Beiträge, Steuerberater, GEZ, GEMA usw.)
    zu bezahlen kann ja nicht der richtige Weg sein. Ohne die 3 Aushilfen geht es aber nicht. Eine musste aber im November schon gehen aus Kostengründen.
    Im Oktober wurde ich auch noch an der Schulter operiert und musste 3 Wochen pausieren. Obwohl ich eigentlich 3 Monate Zuhause bleiben sollte,
    bin ich nach der dritten Woche wieder arbeiten gegangen. Deswegen habe ich heute immer noch Probleme, Schmerzen und eine Entzündung.
    Wenn ich ehrlich bin, kann ich einfach nicht mehr und ich will auch nicht mehr...


    Zu den anderen Eckdaten:
    Ich wohne alleine in einer 3,5 Zimmer Stadtwohnung auf 72 qm, diese kostet 360,00 Euro Kaltmiete (5€ pro qm) zuzüglich 150 EUR NK incl. Heizung.
    Private Krankenversicherung seit 27 Jahren, monatlich 420 Euro, (Basistarif mit 1000 Euro SB pro Jahr)
    1 Lebensversicherung mit BU 110 Euro, seit 27 Jahren
    2 kleine Rentenversicherungen zusammen 75 Euro, seit 27 Jahren
    1 Fondsgebundene Lebensversicherung 200 Euro, seit 5 Jahren
    Unterhalt für 3 Kinder 900 Euro
    1 Auto, 7 Jahre alt, Zeitwert aktuell 4500 Euro

    Jetzt kommen meine vielen Fragen an Euch...
    Da ich mit Sicherheit nicht sofort einen neuen Job bekommen werde, muss ich erst einmal Hartz IV beantragen.
    Was passiert mit meinen ganzen Versicherungen??? Sie sind meine Altersvorsorge weil ich nicht in die Gesetzliche Rentenkasse eingezahlt habe.
    Was ist mit meiner Privaten Krankenkasse? In 27 Jahren ist schon einiges dort an Rückstellungen zusammen gekommen.
    Was ist mit meiner Wohnung. Ich weiß das mir dann nur 50 qm zustehen, aber meine Kinder kommen fast an jedem Wochenende zu mir
    und übernachten dann auch, deswegen das dritte Zimmer. Und 5€ pro Quadratmeter finde ich sehr günstig.
    Meine Vermieter haben in 25 Jahren nur einmal die Kaltmiete erhöht! Ich kenne kleinere Wohnungen die kosten viel mehr als meine mit 72 qm.
    Unterhalt für die Kinder wird vom Jugendamt dann gezahlt? Das wäre und ist für mich der unangenehmste Teil der ganzen Geschichte.

    Ich hoffe Ihr könnt mir die Fragen beantworten und habt vielleicht noch den einen oder anderen Tipp für mich auf was ich achten muss,
    wenn ich wirklich Hartz IV beantragen muss. Zur Zeit ist mir das aber völlig egal. Nach 33 Arbeitsjahren ohne Unterbrechung bin ich ausgebrannt!

    Herzliche Grüße
    Donnerstein